Gewidmet den Menschen wahren guten Willens

 

Startseite > Universeller Pfad > Buddhismus

 

  1. Buddha Shakyamuni
  2. Richtungen
  3. Mara
  4. Pali Kanon
  5. Esoterischer Lebenslauf
  6. Trimurti - Trikaya
  7. Schulen und Pfade
  8. Dharmapalas
  9. Nirvana
  10. Literatur

Der  Stufenweg  des

     Buddhismus

Buddha Mandalay Yashi Wong

Der heutige Buddhismus geht auf Buddha Shakyamuni (Gotama) zurück, der nach dem Mahavastu vor ca. 2600 Jahren in Nepal in der Nähe von Kapilavatsu als Sohn des Königs Schudhodhana aus dem Geschlecht der Schakyas und der Hauptfrau  Prinzessin Maya geboren wurde [>*<].

Buddha Shakyamuni war nach dem Mahayana der vierte Buddha in einer Reihe von 1000 angekündigten Buddhas, wärend das Theravada im Buddhavamsa(-Märchenbuch) des Khuddaka Nikāyaeine Liste von 28 Buddhas aufzählt.

Der im Buddhismus präsentierte Dreier-Korb der Lehre entstand erst im Laufe der Jahrhunderte unter dem Einfluß kaschmirischer Traditionen und von Gandhara - Klöstern. Die ursprüngliche Lehre des Buddha war sehr viel einfacher.

Das Weltbild des  Buddhismus ähnelt in einigen Punkten dem Samkhya, das die Welt als Avidya (der mula-prakriti oder Maya) und als Ort des Leidens ansah und unterscheidende Erkenntnis lehrte. Was ihn seinerzeit besonders vom Hinduismus unterschied, war (nach der Überlieferung) die Leugnung eines Selbstes(Anatman), für das im Samkhya der Purusha stand, der dort als ewig deklariert wurde. Ob der Buddha ursprünglich nur die eigentliche Substanzlosigkeit aller Dinge im Samsara lehrte, ist heute nicht mehr zu ersehen.

Im Hinayana erlangte die Betonung von Mitgefühl(Karuna) als Teil der Brahmaviharas unter dem Einfluss von Sri Lanka eine besondere Bedeutung, das im Hinduismus in einer hohen Form der Maheshvari zugeschrieben wird.

Die zuerst relativ einfache Lehre wurde im Laufe der Jahrtausende um zwei Drehungen des Rades der Lehre erweitert. Die bekannten Dhammapada-Lehrreden wurden wohl auf dem zweiten buddhistischen Konzil im Jahre 383 v. Chr. in den Palikanon unter die kurzen Texte (Khuddaka-Nikaya) aufgenommen.

Mit den weiteren Drehungen des Rades der Lehre und der Entwicklung von Philosophien wie Leere,  Buddha-Natur als Essenz und der Trikaya-Dreikörperlehre wurden die Unterschiede zum hinduistischen Tantra eher ausgeglichen, wenn auch nicht vom Theravada anerkannt, das die Jhana- Meditationen einführte.

Die hinduistischen Upanishaden bewegten sich ebenfalls in Richtung des höheren Brahman und seines Lichtes als letztem Selbst.

Adi Shankara gelang es später, mit seiner reformierten Advaita-Lehre, den Buddhismus in Indien als vorherrschende Religion nach Asien und Sri Lanka zu verdrängen, aber auch weil es den buddhistischen Sekten damals an königlichen  Sponsoren mangelte und die islamischen Heere die Klöster zerstörten.

Philosophie

Die  ursprüngliche Lehre des Buddha drehte sich um die Ergründung und Überwindung des Leidens. Sie war sehr einfach und hatte zur Folge, daß sich nur wenige Schüler in die Nähe der wirklichen Erleuchtung entwickelten.

Später wurde sie als Weg zu Befreiung in die himmlischen  Buddhaländer. beworben, wobei als "Gottheit" nur Brahma in Erscheinung trat.

In das vom Theravada als ursprüngliche Lehre deklarierte Tipitaka wurden so im Laufe der Jahrhunderte viele Lehren und effektivere Praktiken aus Nordindien, Tibet und Gandharva integriert.

Ein Zentralpunkt der Lehre des Buddha waren die vier edlen Wahrheiten :
1. Alles Dasein ist unablässigem Leid unterworfen
2. Die Ursache des Leidens ist der Durst (tanha) nach Existenz, nach Sinnesgenüssen
3. Die Beseitigung des Durstes hebt das Leiden auf
4. Der Weg zur Beseitigung des Leidens ist der "Edle achtfache Pfad".  Dieser umfasst (s.o.) rechte Anschauung, rechten Entschlusss, rechte Rede, rechten Lebenserwerb, rechtes Bemühen, rechte Achtsamkeit, rechte Sammlung.

Der heilige achtgliedrige Pfad (des Theravada) beinhaltet, wenngleich die  buddhistische Philosophie des zweiten Rades des Mahayana weitaus umfassender ist :

  1. Vollkommene Erkenntnis (oder rechte Erkenntnis)
  2. Vollkommener Entschluss
  3. Vollkommene Rede
  4. Vollkommenes Handeln
  5. Vollkommener Lebenserwerb
  6. Vollkommene Anstrengung
  7. Vollkommene Achtsamkeit
  8. Vollkommene Sammlung(Meditation)

Zu den späteren Lehren gehören auch die acht weltlichen Bedingungen, d.h. Gewinn und Verlust, Ehre und Verachtung, Lob und Tadel, Freude und Leid, gegen die Gelassenheit und Gleichmut empfohlen werden. Hinzu kommen die drei Kleshas.

Der Buddhist ist daher idealerweise bemüht, hier und heute und stets bewusst zu leben. Der leider auch nicht mehr ursprüngliche Tripitaka bietet dazu ein reichhaltiges Studienmaterial. Je nach Linie sind die zugehörigen Übungsmethoden und Meditationen heute unterschiedlich.

Buddhistische Richtungen und Linien

Nach der Trennung von Mahayana und Hinayana nach dem zweiten Konzil bildeten sich mehrere Seitenzweige, die eigene Versionen der buddhistischen Philosophie praktizierten.

Im Mahayana sind Prajnaparamita, Buddhanatur und Leere  zentrale Themen. Das Mahayana mit seinen vielen (symbolischen) Bodhisattvas wird vom Theravada daher eher als apokryph angesehen.

Als weitere Drehungen bildeten sich  das asiatische Ekayana und das tibetische Vajrayana,  wobei ersteres eine Synthese der Lehren anstrebte und Übungen lediglich als Mittel auf dem Pfad ansah.

Aus Vermischungen mit dem Taoismus werden von den chinesischen Kung-Fu-Mönchen Techniken des Qi Gong und des Chan  praktiziert, zusammen mit einer chinesischen Form des Buddha Vajrapani.

Trotz  Jhanas, Trikaya, Leere und Buddhanatur verbleibt die Ungeklärtheit der letztendlichen Entstehung der Dinge inklusive der 'Großen Leere' und des verbundenen höchsten Geistes eine bisher ungelöste Frage, die oft mit der Leere abgetan wird.
Das sog. 'bedingte Entstehen' ist logisch unbefriedigend, da es nur auf der Ebene des Geistes erkennbar ist, genauso wie die einseitige unerklärte Buddhanatur. Asanga verwarf später die Leere und Nirvana, ähnlich wie Mahasiddha Saraha das Sahajiyā als höchstes Bewusstsein betonte, das dem Parinirvana entspricht.

Es ermangelt an einem strukturierten spirituell-physikalischen Weltbild mit Ebenen wie im Hinduismus und im kashmirischen Shivaismus, an das sich die Philosophie anlehnen kann. Die bekannten Ebenen sind Brahma-Welten und Welten des Mara sowie Ebenen von Göttern und Geistern des Samsara (Rupaloka und Kamaloka). 

Der offizielle Buddhismus endet mit dem Mahaparinirvana(d.h. U.Lehre. Stufe 19). Der Aufstieg Buddhas in ein höheres Mahaparinirvana des Mahavastu umfasst aber theoretisch noch die Stufe 20.

MARA

Der Buddismus sieht in Mara eine Zentralfigur des Negativen und ein Symbol der leidvollen Welt des Samsara, ähnlich wie das Radhasoami den Kal und der Hinduismus den Kamadeva.

Daher zählt das  Mahayana vier Maras als die vier Hindernisse auf dem Weg zur Erleuchtung auf:
1. Devaputra-Mara : Schwelgen in angenehmen Sinneseindrücken (bzw. Anhaften an den Freuden des Deva-Bereichs)
2. Klesha-Mara : Störgefühle verschiedenster Ausprägung
3. Skandha-Mara : Vorstellung, die Bestandteile der eigenen Person als ein wirkliches Ich anzusehen
4. Mrtyupati-Mara : den Tod für letztendlich wirklich zu halten und nicht die Unsterblichkeit des Geistes zu erkennen (mit Geist ist hier vergleichsweise der Trikaya - Körper gemeint)

Diese werden im Vajrayana beispielsweise durch die Praxis des Yamantaka überwunden. Die Kalachakra-Buddhagestalt hat zum Beispiel Kama unter seinem rechten Fuß, der  alle vier Maras repräsentiert.

Die Entwicklung wird  im Mahayana eher spirituell-psychisch dargestellt. Erkrankungen werden nebst Ernährung z.B. über meditative Reinigung von den "drei Giften" behandelt, unterstützt von  tibetischer Medizin und dem ehemals integrierten Ayurveda.

Buddhistisches Schriftentum

Es sollte nicht übersehen werden, dass die ältesten erhaltenen Schriften nach westlichen Forschungen aus einer Zeit lange nach dem Tode Buddha Gautamas stammen, selbst wenn dies vom Theravada anders gesehen wird, welches das erste Konzil kurz nach dem Tode Buddhas ansetzt.

Erst durch das vierte Konzilerfolgte eine schriftliche Niederlegung des Pali-Kanon, über deren Korrektheit es später Uneinigkeiten mit Aufspaltungen gab.

Das unter dem Einfluss des Graeco-Buddhismus entstandene Mahayana entwickelte eine Reihe von eigenen Sutras mit dem Haupt-Thema Paramita. Eine Vielzahl von Mahayana - Schriften wie das Diamant-Sutra wurden später auch im Gebiet der chinesischen Magoa-Grotten bei Dunhuang und in Gandhara gefunden.
In Dunhuang findet sich auch eine langgestreckte Höhlenzeichnung mit den Stufen des Pfades. Auf der Stufe 15 reitet dort ein Mönch auf dem mythischen Vogel Garuda .

Die Tantrayana - Geheimlehre

Die buddhistische Lehre wurde , bedingt durch griechische, hinduistische,  und kashmir-shivaistische Einflüsse, in den Jahrhunderten nach der Abspaltung des Mahayana nach dem zweiten Konzil verändert und später tantrisch verkompliziert.

"Drei Dinge leuchten offen und nicht im geheimen : Die Sonne, der Mond und die Lehre des Vollkommenen" soll der Buddha einmal gesagt haben (Anguttara Nikaya III 13 132 Paticchana Sutta) . Trotzdem entstand im Laufe der Jahrhunderte und durch die Drehungen des Rades und durch hinduistische Einflüsse  innerhalb des Buddhismus eine Geheimlehre, von der der Lebenslauf des Buddha zeugt, und später auch das Gandavyuha-Sutra des Ekayana.


Der Lebenslauf des Buddha als Einweihungsparabel

Die erhaltenen Lebensläufe des Buddha wurden erst nach Jahrhunderten verfasst. War der Buddha also wirklich ein Sohn des Königs Schudhodhana aus dem Geschlecht der Schakyas und der Hauptfrau  Prinzessin Maya ?

Der Lebenslauf Buddhas aus dem Mahavastu mit der Versuchung durch Mara lässt sich als Einweihungsschrift der 22 Stufen (bis Stufe 20) deuten (Alte Lektüre dazu : R. Steiner : Das Christentum als mystische Tatsache, S. 77 - allerdings nur andeutungsweise und fehlerhaft!) :

Buddha Gotama wurde von der 40jährigen MAYA geboren,  der Hauptfrau seines Vaters Suddhodana('reines Reis'), dem Raja der Republik Sakya und ein Sohn von Sihahanu('Kiefer ist wie der von Löwen'). Daher stammt der Name Sakyamuni.

Die 40 Jahre deuten auf einen gewissen Reifezustand der körperlichen Maya - Äther und der Seele.
Der Mensch hat hier  Astralkörper und  Mentalkörper grundsätzlich entwickelt, die sich substanziell aus den Kräften der Maya herleiten und die Obergrenze der Naturentwicklung erreicht.

Bei der Geburt Gotamas (U.L. Stufe 2) kränkelt Maya schon, d.h. sie verliert langsam ihre Macht über Gautama, daher auch ihr Traum vom "weissen Elefanten". 

"Gau" bedeutet bespielsweise im Hinduismus auch "Kuh", d.h. die Kuh, die Krishna führt, das weisse Urlicht.
Der Aspirant Gautama hat jetzt eine Entwicklung vergleichbar mit dem Yama des Raja-Yoga umgesetzt, eher wird er nicht "geboren". Dabei streift er die grobe Bindung an Maya und ihre Welt der Täuschungen und Verblendungen weiter ab.
(Ähnlich verläuft auch die Geburt von C.R. (Christian Rosenkreuz) in der rosenkreuzerischen Fama Fraternitatis).

Sieben Tage nach der Geburt(U.L. Stufe 9 = 2+7) stirbt MAYA(s Einfluss), d.h. Gotama wird immer mehr Herr der durch Maya verursachten täuschenden und bindenden samsarischen Kräfte.

Nach dem Tode von MAYA wird er zur Tante und Stiefmutter Prajapati gebracht, der höheren Natur oberhalb des Samsara - Meers. Er hat sich in hohem Masse von der Maya befreit und dreht das Rad auf Stufe 10 (Siehe Tarotkarte 10).

Er wird danach zum Siddharta("Einer, der seine Wünsche erfüllt hat"). Da diese unstillbar sind, hat er hier sein Selbst bezähmt(Stufe 11, den Löwen). Die Tarotkarte 11 zeigt diese "Tante" Pajapati mit dem gezähmten Löwen.

In Asien stehen an den Eingängen der Tempel vielfach mehrere Löwen. Diese symbolisieren als Hüter, dass derjenige, der den Tempel betreten will (Stufe 12; 2 Säulen des Tempeleingangs), erst sein niederes Selbst auf Stufe 11 überwinden muss. Er muss diese beiden Säulen in sich verwirklicht haben (Der Vishnuismus kennt hier z.B. Jaya und Vijaya als Tempelhüter).
Erst dann kann er das Tor des Tempels mit seinen beiden Säulen durchschreiten, d.h. den  Tempel in sich erbauen und damit  u.a. die Kraft der Güte entwickeln, die er auf der nächsten Stufe 13 benötigt. Wahre spirituelle Güte beruht also auf Selbstlosigkeit.

Mit 16 Jahren wird Siddharta  mit seiner schönen Cousine Yasodhara ('den Sieg aufrechterhaltend; Träger der Herrlichkeit') verheiratet (Stufe 12). Yasodhara symbolisiert hier die hochtransformierten Kundalinikräfte, die sich mit dem Geist vereinen. Daher stammt auch die besondere Erwähnung ihrer Schönheit, auf die z.B. auch bei Ramas Sita und bei der tantrischen Kameshvari verwiesen wird, und natürlich bei der schönen Schlangenkönigin Manasa.

Yasodhara gebiert ihm nach 13 Jahren seinen Sohn Rahula (Bedeutung : Fessler, d.h. der 4 Elemente oder 'Sieg der Quinta Essentia') gebiert, der 6 Jahre nach Buddhas Entsagung geboren wird.  Rahula ist esoterisch gesehen ein ganz besonderer spiritueller Sohn (Stufe 15.1, 1.Einweihung : Geburt des "göttlichen Kindes".), der im Vajrayana allerdings verschiedene Deutungen erfuhr.   Die beiden entwickelten Säulen des Tempels "Siddharta-Yasodhara" vereinigen sich aus anderer Sicht wie an anderer Stelle " Gabricus - Beya".

Als Dreissigjähriger ist Gautama voll entwickelt, und er kann den Einweihungspfad - entsprechend der Kroneneinweihung des Vajrayana - betreten. Er verlässt Yasodhara und befiehlt seinem Lieblingsdiener Channa, das weisse Lieblingspferd Kanthaka zu satteln.

Sie verlassen das Königreich und kommen nach einer Nacht am Fluss Anoma('glänzend, erhaben, glorreich') an [ >*<].  Gotama fragt Channa den Namen des Flusses, und Channa antwortet : Es ist Anoma. Gut, sagt Gotama, mein Verzicht soll auch Anoma sein.

Kanthaka soll an gebrochenem Herzen gestorben sein, als Buddha es nun verliess....(Aśvaghoṣa: Buddhacarita, v.3, 68; vi.53ff ; Esoterisch bedeutet dies natürlich die hohe Herzensentwicklung.)

Das " weisse Pferd " steht hier als Symbol für die Kraft der spirituellen Alliebe, die dem Ananda entspringt und nicht mit der ichbezogenen menschlichen Liebe(Gefühl) zu verwechseln ist, die der Begierde entspringt bzw. auch eine Frage der Zuneigung sein kann. Diese All-Kraft führt zu dem Prozess, der den Anfang dieses "langen Pfades" einleitet. (Einen "Fluss ohne Boden"(Saturnus..) überquerte Gautama schon einmal auf der Stufe 13. )

* Der lange Einweihungspfad des Gautama :
Gotama betritt den langen Pfad und wird am Ende von MARA mit Bildern schöner Frauen 'versucht' (Andeutung von Stufe 15.5 , esoterisch : ''Venusphase''.

Buddha trifft seine asketischen Gefährten(ähnlich wie Christian Rosenkreuz in der Fama). Diese 5 asketischen Gefährten entsprechen den 5 Elementen (besser den 5 Hüllen) der Maya, die am "Grossen Werk" beteiligt sind (Odysseus verliert diese Gefährten im Laufe der Rückreise).

Ab Stufe 17 erfolgt die Entwicklung über die Kräfte des Geistes und der Trikaya, und daher "verlässt" Gotama sie.
Gotama gibt das Fasten auf und baut einen neuen spiritualisierten Körper(Nirmāna-kāya, Dharmakaya) auf.

Er wird mit Devaputra-māra konfroniert, der ihn u.a. mit Visionen schöner Frauen zu verblenden versucht und mit seinen Heerscharen bedrängt. Schließlich geht er nach Bodhgaya (und erreicht die Stufe eines entwickelten Mahasattva- Bodhisattwas, der vom 2. anderen Ufer sein sollte).

Nach einer Meditation von sechs Tagen und sechs Nächten erlangt er an einem Morgen nach Vollmond im Mai die Erleuchtung. Die Tarotkarte 18 zeigt diesen "Vollmond".

Am Anfang der  Stufe 19 erlangt er also die Erleuchtung. Dann bleibt er für 3 Wochen Meditation unter dem spirituellen Baum(des göttlichen Lebens, vgl. auch die Apokalypse), um den Prozess zu beenden und so erlangt er die "doppelte Erleuchtung"(Parinirvana, dann später noch Mahaparinirvana).
Die manchmal erwähnte Sarwa Buddha Dakini entspricht dabei dem Kausalkörper(der höheren Persönlichkeit), der auf der vierten Einweihung zugunsten der Kraft des höchsten Geistkörpers (ind. Paramatma-Purusha bzw. Dharmakaya) vergeht, welcher den Erleuchteten von nun an bestimmt.

Am Ende seines Lebens hat er alle "Bekannten und Verwandten" bekehrt (Vater und Mutter, - d.h. Arterhaltungstrieb und Selbsterhaltungstrieb, hatte er ja schon auf Stufe 18 "erschlagen"). Er hat alle Kräfte in seinen niederen Körpern transformiert und seine karmischen Verflechtungen beseitigt. Er hat nicht nur die Unwissenheit in sich vollkommen beseitigt, sondern er ist fest in der allerhöchsten Weisheit verwurzelt, und so bleiben von keiner Seite "offene Fragen" zurück. Er endet mit den Satz : "Alle Dinge sind vergänglich".
Danach geht er über Stufen immer tieferer Meditation in das Mahapara-Nirvana ein(Stufe 20) und erlangt die Meisterschaft der Stufe 20 der Universellen Lehre - dazu auch die Tarotkarte 20. (Vergleichbar hiermit ist die Himmelfahrt Christi.)

Diese Interpretation ist im heutigen Buddhismus ziemlich unbekannt und lässt die Lamas evtl. als nicht richtig in die ursprüngliche Tradition eingeweiht darstehen, die teilweise der Ansicht sind, allein Buddhas Lehre in seiner Tradition zu lehren und die je nach Linie die folgende Beziehung von Trikaya und Trimurti anzweifeln werden.

* Eine weitere wenngleich weitaus kompiliziertere Darstellung der Stufen des Pfades enthält das Gandavyuha-Sutra des Ekayana in der erhaltenen Übersetzung als Kegon-Sutra.


Trimurti - Trikaya und große Leere

Der Konflikt zwischen Hinduismus(Trimurti) und Buddhismus  beruhte auch auf dem Fehlen des gegenseitigen Verständnisses der Lehren. Es existieren durchaus Übereinstimmungen :

Shiva - der reine Unberührte, der Auflöser (hier : der statische Aspekt und Mahamaya) - unmesa/nirmesa sowie darüber das Akasha mit Bhairava (und darüber der Ishvara) Vishnu - Verkörperung von Mitleid und Güte, die alldurchdringende Kraft, die das Universum erschafft und die kosmische Ordnung(Dharma) aufrechterhält und auch zerstört, der Verbinder von Himmel und Erde (Ananda-Shaktis) Brahma - Schöpfer der Formwelten mit den 4 Elementegesichtern
Grosse Leere - die erschafft und das darunter das  primordiale formlose Dharmakaya   Über diesen steht Samantabhadra Karuna - Prajna : Primordiales Sambhogakaya (Freudenkörper)

Göttliche Formen des 'Ur - Nirmanakaya' ( uttamanirmāṇakāya)

sowie Mahabrahma

Die drei hinduistischen Schöpfergottheiten(trimurti) befinden sich im unteren Tapa-Loka - d.h. im Bild des kashmirischen Shivaismusses im Ishvara-Tattwa!

Bezüglich des Trikaya entspricht der Dharmakāya-Körper dem hinduistischen Paramatma-Purusha (Satpurush). Darüber ist noch das svābhāvikakāya (Skt. svābhāvikakāya; Tib. ngowo nyi ku; Wyl. ngo bo nyid sku) oder Jnanakaya, welches  das höchste Buddha-Kaya als Essenz der anderen Kayas ist, vergleichbar mit dem hinduistischen Shabda des Ishvara jenseits der Leere.

Das Dharmakaya ist allerdings nur per Definition grundsätzlich positiv. Shiva hat noch den üblen Rudra-Aspekt, und auch Mara hat einen Ursprung. Daher hat der tugendhafte Weg des Bodhisattva einen besonderen Sinn in der Verhinderung des Abfalls zum Rudra-Meister bzw. schwarzen Meister

Die große Leere

Der Buddhismus wird von vielen Suchern als atheistische Erleuchtungsreligion benutzt, ähnlich wie der Taoismus. und das Zen. Allerdings kann auch der Mahayana - Buddhist nicht letzte Fragen wie die Frage nach der Herkunft des Geistes bzw. der Herkunft der 'Grossen gebärfähigen Leere' beantworten, bedingt dadurch, dass er dazu noch höher aufsteigen müsste, was nur momentan Adi-Buddhas der Sonnen-Hierarchie möglich ist.

Die große Leere ist nach Padmasambhava vom Geist durchdrungen. Vom hinduistischen Standpunkt entspricht sie dem Akasha der Trimurti.

Eine ähnliche Leere, das Nichts, kennt auch die Kabbala unter dem Begriff 'Belima'('das-los') und darüber Reschit, der usprüngliche göttliche Geist. Diesbezüglich ähnelt (bzw. entspricht) das kabbalistische En-Soph-Aur (das unendliche Licht) dem unendlichen Licht des Amitabha-Buddha.
Der erleuchtete Buddhist muss sich auch fragen lassen, wieso er sein momentanes erleuchtetes Erkenntnisvermögen als Massstab für die letzten Dinge festlegt, da sein Erkenntnisvermögen sich doch davon abhebt. Die eigentliche Frage, die meist nicht gestellt wird ist die, wieweit die individuelle erleuchtete Erkenntnis reichen kann in Bezug auf die letzte Weisheit, sofern diese so überhaupt erlangt werden kann.

Schulen und Pfade

Der sich als traditionell verstehende Buddhismus ist das Theravada(Hinayana), das sich nach mehreren buddhistischen Konzilen und Abspaltungen  formierte und eine standardisierte Version des Tipitaka hervorbrachte, welche aber in anderen Schulen umstritten ist und heute einige unverständliche  Zusätze enthält. Seine Popularität schwindet im Westen zugunsten des Vajrayana.

Im Laufe der Jahrtausende entstanden im Buddhismus nach Divergenzen und Vermischungen mit griechischen und hinduistischen Lehren mehrere grosse Schulen mit verschiedenen Praktiken, die teilweise einen relativen Neubeginn bedeuteten. Es verblieben :

1. Das Theravada-Buddhismus (Hinayana, kleines Fahrzeug, klassischer Theravada, Selbsterlösung)

Im Theravada sind die Vipassanā-Meditation und das Samatha neben Atemmeditationen ein traditioneller Bestandteil der Praxis. Die traditionelle "Vipassana-Meditation" kann aber allein kaum zur Erleuchtung führen. Sie ist eine Anfängertechnik ohne die letztendliche Kraft zur Transformation, was im Theravada zu verspüren ist, wo leider oft die plötzliche Erleuchtung vertreten wird. Daher werden später kosmische Jhana-Meditationen praktiziert.

2. Der Mahayana-Buddhismus (Grosses Fahrzeug, Erlösung aller Wesen, Sunyata, Trikaya) - 2. Drehung des Rades. Es entstand unter dem Einfluss des Graeco-Buddhismus(Gandhara etc..) und wurde etwa ab dem zweiten Jahrhundert n.Chr. auf Anordnung des Herrscher Ashoka bis nach Asien verbreitet. Das Wort tauchte erstmalig im frühen Ugraparipṛccha Sūtra auf. Das Mahayana war  zuerst eine Ansammlung von Ideen wie dem Bodhisattva-Ideal.

Der Schüler sollte Erfahrung der drei prinzipiellen Aspekte des Mahayana - Pfades haben : Verzicht auf das Samsara , bodhicitta (Verlangen nach echter vollkommener Erleuchtung zum Wohle aller Wesen), Verstehen der Leerheit von eigenständiger Existenz ; Prajna-Paramita-Sutren ; sechs Paramitas ( Grosszügigkeit, ethisches Handeln, Geduld, Ausdauer, Sammlung und Weisheit).

Das Mahayana besteht aus den zwei Fahrzeugen des Paramitayana und des Mantrayana. Hier findet sich ebenfalls die Ansicht, Buddha Gautama habe seine Lehre je nach Auffassungsgrad der Schüler gelehrt, und die Schriften hätten eine geheime Bedeutung.  Im dritten Jahrhundert wurde die Yogini Tara  als Yogini neben der Vajrayogini in das Pantheon des Mahayana eingegliedert.

3. Der Tibetanische tantrische Buddhismus (Diamantfahrzeug bzw. Vajrayana) : Erlösung aller Wesen und Befreiung vom Leiden (Vier Haupttraditionen). 

Es gab gute Gründe für die Entstehung von Mahayana und Vajrayana. Das Verständnis des Nirvana war verlorengegangen bzw. umstritten, und es mangelte an Erleuchteten.

Die tantrischen Fortgeschrittenentechniken wurden allerdings traditionell mündlich überliefert und in den Klöstern in Sanskrit und tibetisch niedergelegt. Heute sind sie vielfach im Internet als Übersetzungen offengelegt und werden auch von einigen Lamas per Einweihung oder Übertragung und Ermächtigung weitergegeben.

Jede der vier Klassen des tibetischen  Anuttarayoga-Tantra übermittelt hier ihre spezifischen Samayas(Regeln und Gebote) während der Einweihung(Ermächtigung).

4. Der chinesische Buddhismus und der japanische Buddhismus  sowie das spätere  Ekayana und der Hervorhebung der Position des Buddha Vairocana und des Bodhisattva Samantabhadra als höchstem universellem Guten (Lotus - Sutra, Avatamsaka Sutra) - vergleichbar mit dem hinduistischen Ishvara.

In Japan war neben Nichiren besonders der  heute leider ziemlich tote Amitabha-Buddhismus verbreitet, dessen angepasste Nianfo - Techniken weniger effektiv als in ihrem tibetischen Ursprung waren.

Daher habe ich HIER auf dieser Webseite eine diesbezüglich weiterführende Technik offengelegt.


* Der tibetanische Buddhismus (Vajrayana) versteht sich als eine dritte Drehung des Rades mit tantrischen Lehren aus den letzten Lebensjahren des Buddha. Er wurde in den letzten Jahrzehnten im Westen durch einweihende Lamas populär, während das Theravada hier ziemlich erlosch.

"Wenn der Eisenvogel fliegt und die Reitpferde auf Rädern rollen, wird der Mann aus dem Schneeland seine Heimat verlassen müssen, und der Dharma wird die Länder des rotwangigen Mannes erreichen"(Prophezeiung des Padmasambhava aus dem 8ten Jahrhundert).

Das Vajrayana hat allerdings einige Lehren wie die Mahamudra und die Tara-Sadhana in angepasster Form übernommen. Die aus dem Hinduismus übernommene und angepasste Form der Tara - Yogini wurde ebenfalls eine Standardpraxis, die im Vajrayana oft als Voraussetzung für höhere Einweihungen angesehen wird.

Der Vajrayana - Pfad besteht u.a. aus den 4 vorbereitenden Übungen (ngöndro, Zuflucht zum Lama, bodhicitta), den fünf Meditationen mit Visualisation (Sadhana, Ritualtexte, Yidam) und den Meditationen über die Natur des Geistes(Dzochgen, Mahamudra; Leerheit und Klarheit des Geistes).

Die Übungen basieren auf der vierfachen Zuflucht der Vajrayana-Schule :
Namo Guru bei, Namo Buddhaya, Namo Dharmaya, Namo Sanghaya
Ich nehme meine Zuflucht zum Guru, zum Buddha, zum Dharma, zum Sangha.

Der im tibetischen Buddhismus gebräuchliche Lama-Guru ist für klassischen Buddhismus untypisch, d.h. höchstens als Lehrer.  Er musste auch in der Lage sein, die Schüler zu beurteilen und dementsprechend zu leiten. Es ist aber für den Realitätssinn der Schüler schlecht, wenn diese über in Wahrheit illusionäre universelle Kräfte und damit verbundenen Schutz eines Gurus schwärmen, was natürlich auch für den Hinduismus gilt.

Der Stufenpfad der Entwicklung im Buddhismus

Die Schulen des tibetischen Buddhismus vetreten offiziell seit Kamalashila den Ansatz einer stufenweisen Entwicklung zur Erleuchtung, daneben auch das Lamrim. Der Aufstieg zur Vollendung gehe in zehn Stufen (bhumi) vor sich, die in der sukzessiven Meisterung der zehn Vollkommenheiten (paramita) ihren Ausdruck finden, indem jede Stufe einer der zehn Kardinaltugenden entspricht. Zuletzt findet die Synthese statt.

Das Daśabhūmika -Sutra(10 Stufen Sutra) als Kapitel 26 des Avatamsaka-Sutra beschreibt ebenfalls 10 Stufen des Bodhisattva - Pfades.

Erst das früher in Asien bis nach Indonesien(Borobudur) verbreitete Gandavyuha-Sutra des Ekayana präsentiert einen 53stufigen Weg zum Samyaksambodhi des Mahaparinirvana der Stufe 19 der universellen Lehre(Samantabhadra), den sonst nur die obige inoffizielle esoterische Interpretation des Lebensweges des Buddha Gautama hergibt.

1. Dharmapalas

Im Vajrayana werden neben friedvollen Gottheiten eine Reihe von Schutzgottheiten angerufen und als Yidam verehrt oder besser praktiziert. Dunkle Schutzgottheiten wie Mahakala, der hinduistische Bhairava bzw. der tantrisch-buddhistische Dharmapala Yamantaka(Vajra Bhairava), der von den Gelugpas als direkte Emanation der grossen Leere angesehen wird und auch als zornvolle tantrische Manifestation von Manjushri, beruhen auch auf hinduistisch-shivaistischen Einflüssen.

Diese Yidams haben auch eine tiefere symbolische tantrische Bedeutung als Meditationsbuddhas. Götter sind hier anders als in anderen Religionen meist nur tantrische Meditationshilfen(Yidam).

Manjushri und Yamantaka

Die sog. schrecklichen Gottheiten des tibetischen Tantra haben noch eine andere Bedeutung, da sie bestimmte schreckliche negative Zustände wie Hass, Gier und Zorn beseitigen sollen. Sie erfordern aber für ihre Wirksamkeit eine lange Vorbereitungspraxis über Ngöndro u.ä..
Zur Einweihung in den  Yamantaka ist beispielsweise die Manjushri-Einweihung erforderlich. Das hat seinen Grund darin, daß der Schüler zuerst über die Manjushri-Sadhana die Stufe 11 der Universellen Lehre in sich verwirklicht haben sollte. Dann ist die Kraft des Manjushri so stark, daß sie den Kraftaspekt Yamantaka aussendet, der den Yama in der Unterwelt besiegt (U.Pfad 13) und ihn zu einem Dharmapala macht. Daher wird Yamantaka in der Kunst als auf einem Ochsen als Vahana reitend dargestellt,  der auf Yama herumtrampelt. Die Sadhana des Yamantaka verstärkt noch den Schützeraspekt bis zu Stufe 15.

2. Boddhisattvas

Die vielen Bodhisattwas des Mahayana waren zu Buddhas Zeit nicht bekannt. Heutzutage wird die Position eines Boddhisattwas oft mystifiziert('zum Wohle aller Wesen') oder auch missverstanden, da auch die großen Bodhisattvas Symbolfiguren bestimmter Sadhanas sind.

Nach dem Mahayana durchschreitet ein Bodhisattva nach einem Vorpfad 10(14) Stufen(bhūmis), d.h. über die Erleuchtung hinaus bis zum Para-Nirvana eines Samantabhadra, das ein Mitleids-Bodhisattva vermeiden soll.

Ein mahāsattva der Stufe 8 sollte vom "zweiten anderen Ufer" sein. Evtl. verfügt er dann über gewisse kleine Siddhis.

* Die 37 Praktiken eines Bodhisattvas (PDF)

Figuren von Bodhisattvas erscheinen auf Thangkas oft in Gesellschaft eines sitzenden oder meditierenden Buddhas, der auch evtl. über ihnen schwebt. Sie können männlich oder weiblich sein. Die acht Mahabodhisattvas im Gefolge von Buddha Sakhyamuni stellen die acht Zustände des reinen Bewusstseins dar.

Die bekanntesten sind Avalokiteshvara, die Personifizierung des Mitleids, und Manjusri, der Bodhisattva der Weisheit.

Avalokiteshvara ist der respektierteste und populärste Bodhisattva, der in vielen Formen verehrt wird. In China wird Avalokiteshvara als weiblicher Guanyin verehrt und ist für ihre weiblichen Qualitäten der Barmherzigkeit und der Großzügigkeit bekannt. Sie wird in der Regel in der Gesellschaft von Buddha Amitabha dargestellt.

Über Avalokiteshvara wird gesagt, dass sie 32 Avatare habe. Sie wird mit tausenden von Händen und Augen und vielen Köpfen porträtiert und hält gewöhnlich eine Lotosblume, eine Vase oder einen Weidenzweig in der Hand.
Manjusri wird in der Regel auf der linken Seite des Sakyamuni dargestellt. Er trägt ein lila und goldenes Kleid und sein Haar ist gebunden in einem Knoten an der Spitze. Sie reitet meist auf einem Löwen und hält einen grünen Lotus in der linken Hand, während sei ein Schwert in der Rechten schwingt.

Diese beiden Bodhisattwas repräsentieren auf diesen Bildern die beiden bekannten Säulen(Ida/Pingala) in ihrem höchsten Entwicklungszustand, denen die Eigenschaften von Mitleid und Weisheit zugeordnet werden, die auch die Tarotkarte 12 zeigt.


Der heutige populäre Buddhismus der höheren Räder ist also eine Vermischung mit hinduistischem Tantrismus, (), Lamaismus, Lehren verschiedener späterer Buddhas bzw. Bodhisattwas, tibetischer Siddhas und Chan- und Zen-Lehren.
Hinduistische Gottheiten wie Lokeshvara(Ishvara), Saraswati und Shiva hielten vielerorts Einzug.

Die tantrische Yab-Yum - Darstellung eines Buddhas, der sich mit einer kleineren Partnerin vereinigt, ist aber nicht die Darstellung des linken Pfades des Tantra(Maithuna : Das Spiel mit der Transformation der Schlange - wie im Kula-Tantra) sondern die Vereinigung einer bestimmten höheren Kraft (zB. einer Dakini wie der Vajrayogini mit einem höheren Buddha-Bewusstseinsaspekt, umgeben von den verschiedenen höheren und niederen personifizierten Kräften.


Nirvana

Zuletzt möchte ich noch auf einen im heutigen Buddhismus vielfach missverstandenen Begriff eingehen, das NIRVANA als dem angeblichen 'Verlöschen des Ichs' und der Person, was von den späteren Shakyas übernommen wurde, und dem auch der Dalai Lama in seinen Buch 'Die Weisheit der Leere' widersprochen hat als Fehler in der Überlieferung  der Srawakas

Dem Udāna zufolge sprach der Buddha von Nibbâna als etwas, was jenseits dieser oder einer anderen Welt sei, jenseits von Kommen, Gehen oder Verweilen, jenseits der vier die materielle Wirklichkeit repräsentierenden Elemente, und ebenso jenseits aller immateriellen Bereiche. Diese Sphäre, die ohne Objekt und ohne Stütze sei, stelle 'das Ende des Leidens' dar.

Im späteren  Lankavatara Sutra sagt der Erhabene in Kapitel 1 : Du verschwindest nicht ins Nirvana, noch verweilt Nirvana in dir, denn Nirvana transzendiert alle Dualität von Wissen und Gewusstem, von Sein und Nicht-Sein.

* Nirvana ist auch ein im Yoga und im Jainismus  verwendeter Begriff :

"Schweigen und Eintreten in eine weite oder sogar unermessliche oder unendliche Leere gehört zu der inneren spirituellen Erfahrung. Das physische Denkwesen scheut dieses Schweigen und diese Leere und fühlt ein gewisses Mißbehagen. Das kleine oberflächlich geschäftige Denk- oder Vitalwesen schreckt voller Bedenklichkeit davor zurück, denn es verwechselt Schweigen mit mentaler oder vitaler Stumpfheit, und die Leere mit Auslöschen und Nichtsein.
Dieses Schweigen ist aber das Schweigen des Geistes, die Grundlage für höhere Erkenntnis, für grössere Macht und Seligkeit. Diese Leere ist das Leerwerden der Schale unseres natürlichen Wesens, ein Ausgiessen ihres trüben Bodensatzes, damit sie gefüllt werden könne mit dem Weine Gottes. Sie bedeuten nicht den Übergang zum Nicht-Sein sondern zu einem höheren Dasein. Selbst wenn das Wesen auf das "Erlöschen" zugeht, führt dieses Erlöschen nicht in ein Nicht-Sein sondern in eine unaussprechliche Weite des spirituellen Seins oder zum Sprung in das unsagbare Überbewusstsein des Absoluten", (Sri Aurobindo Das Göttliche Leben, Life Divine II,28,S.1065).


ADI - Buddha

Es gab im neueren Buddhismus Richtungen mit der Vorstellung eines letztendlichen Schöpferbuddhas, dem Adi-Buddha u.ä. als Synthese aller Kräfte aller Buddhas, die aber nicht über die Dharmakaya - Ebene hinausführen. Hier sind besonders Samantabhadra, Vajradhara und Vairocana zu erwähnen. Da es sich um Yidams handelt, tritt Buddha Gautama hier nicht in Erscheinung.

Ersterer erscheint im Gandavyuha-Sutra eher als höchster Buddha des Samyaksambodhi (Absolute Universal-Erleuchtung) im Enabschnitt 53. In den tibetischen Sarma-Schulen wurde er etwas von Vajradhara verdrängt.

Einen Adi-Buddha im Sinne der Stufe 22 der Universellen Lehre gibt es erst in der Hierarchie der Sonne, was seine Gründe in der planetaren Hierarchie u.a. der weissen Bruderschaft hat .

Eine weibliche Schöpfergottheit existiert im Kalachakra(Rad der Zeit) auf einer niederen Ebene, die im letzteren aber nie das Nirvana überschritt, bzw. wurde das Kalachakra nie vollständig interpretiert, da es ja uralt ist und schon Änderungen erfuhr.

Anderseits ist Samantabhadri nicht mit der hinduistischen Adishakti zu verwechseln sondern ähnelt Maheshvari, der Shakti des Maheshvara(Ishvara).


Erst in den nicht offiziellen  Büchern von H.P. Balvatsky kommen noch höhere Stufen zur Sprache, wie Maha-Paranirvana und Parasamvit, die als jenseits der Leere von vielen Schulen nicht akzeptiert werden.
In einigen Richtungen des Vajrayana sind aber bis zu 5 Kayas bekannt, wenngleich sie nicht ganz die volle sechste Ebene umfassen.
Der zukünftige Buddha Maitreya dürfte nicht nur diesbezüglich  gegenüber dem heutigen Buddhismus mit seinen vielen Linien einen schweren Stand haben.


...Von dem tiefen unergründlichen Wirbel goldenen Lichtes, in dem der Sieger badet, erhebt sich in tausend Tönen die wortlose Stimme der All-Natur und verkündigt : Friede sei mit euch, ihr Menschen von Myalba (Hölle).
Ein Pilger ist vom anderen Ufer zurückgekommen. Ein neuer Erlöser wurde geboren. Friede sei mit allen Wesen.
(H.P. Blavatsky, Die Stimme der Stille), bzw. als PDF !.


Nach einer Prophezeiung des tibetischen Nechung-Orakels wird der Buddhismus die einzige Religion sein, die in 200 Jahren noch überleben wird. Bis dahin wird sich die Welt nicht nur spirituell vollkommen chaotisch verändert haben.

"Ich sehe all die verschiedenen religiösen Traditionen als Pfade für die Entwicklung des inneren Friedens, der die wahre Basis des Weltfriedens ist. Diese alten Traditionen kamen zu uns als ein Geschenk unserer gemeinsamen Vergangenheit. Werden wir fortfahrenes sie als ein Geschenk zu schätzen und es weitergeben an die zukünftigen Generationen als eine Erbschaft unseres gemeinsamen Verlangens nach Frieden ?"
-Seine Heiligkeit der Dalai Lama ( Aus "The Pocket Dalai Lama," herausgegeben von Mary Craig, 2002. Nachdruck Shambhala Publications.)

Literatur :
  • Manfred Seeger : Buddhistische Grundprinzipien (nach Karma-Kagyü) ist philosophisch grundlegend.
  • Lama Dagsay Tulku : Das Praxisbuch der tibetischen Meditation (mit Audio - Cdrom), vom ehemaligen Hauptlama des Chokri-Klosters im Osten Tibets.
  • Lama Angarika Govinda : Grundlagen tibetischer Mystik (bietet eine grundlegende Einführung.)
  • Samdhon Rinpoche : Buddhistische Meditation, die Regeln, Übungen und Bedingungen
  • Tenga Rinpoche : Sutra & tantra , 1989
  • Lama Ch. Norbu : Spiegel des Bewusstseins , Diederichs TB
  • The Union of Mahamudra & Dzogchen ; Chökyi Nyima Rinpoche
  • Buddhismuskunde : Vipassana
  • Essenz des Vajrayana(The Highest Yoga Tantra Practice of Heruka Body Mandala),Geshe Kelsang Gyatso
  • Führer ins Dakini-Land(Die Höchste Yoga-Tantra-Praxis von Buddha Vajrayogini),Geshe Kelsang Gyatso
  • Agehananda Bharati : The Tantric Tradition, Samuel Weiser Inc., New York, 1975 ISBN 0-87728-253-6
  • Buddhistische Literatur


Copyright www.universelle-lehre.de