" Tiefste Gedanken "
Aber auch ich habe trotz Allem noch unbeantwortete Fragen : Falls es einen letztendlichen allerhöchsten Gott gibt, so müsste er doch aus einer wie immer gearteten Substanz bestehen. Er ist doch auf irgendeine subtile Art immer "da".
Warum gibt es also nicht GAR NICHTS ? Es wäre doch normal, dass gar nichts existierte - weil das Existierende logisch aus etwas kommen muss, und dieses wiederum usw. Ich denke, also bin ich und fühle, also bin ich. Aber warum existiere ich und warum existiere ich überhaupt ?
Ist es die Begrenztheit des Bewusstseins, das nur kausal in Raum und Zeit denken kann und bei "NULL" und "UNENDLICH" Denkprobleme hat, oder liegt die synthetische Wahrheit auf einer Ebene, auf der es weder Existenz noch Nichtexistenz gibt ?
Andererseits ist das Karma-Gesetz von Ursache und Wirkung schon im Bereich des primordialen Shiva nicht mehr wirksam, wodurch das logische Denken Probleme bekommt.
Gibt es Freiheit ?
Das Göttliche ist als letzter Schöpfer allwissend und allmächtig (das sagen alle Traditionen).
ABER 1. : Wie kann es Freiheit geben, wenn Gott absolut allmächtig ist. Wenn freie dh. unbestimmte Entscheidungen möglich sind, sind diese Gott diesbezüglich ausser Kontrolle geraten. In diesem Punkt wäre er dann nicht mehr allmächtig (und sein Weltenplan wäre nur noch ein Rahmen).
Andererseits: 2. Ist Gott allwissend, so weiss er um die Zukunft. Gäbe es freie Entscheidungen, so könnte er die Zukunft nicht mehr wissen und wäre nicht mehr allwissend in diesem Punkt (mit allen Konsequenzen).
Und 3. : Ist Gott wirklich allwissend und allmächtig, so lenkt er alles, und es gibt keine Freiheit. Dann kann aber niemand anders sein als er ist - d.h. nur Gott ist letztendlich verantwortlich - d.h. für Gut und Böse gleichermassen.
Das "Inch Allah", "es fällt kein Spatz vom Dach ohne den Willen Gottes" und Stellen aus dem Jap Ji der Sikhs über die Determinierung durch Shabda wären dann verständlicher. (Andererseits gilt : Wo kein Richter ist. Wer wollte Gott richten für sein Handeln.)
ABER 4. : Wenn Gott die Dinge festlegt und allwissenderweise die Zukunft kennt, so muss er die Dinge exakt so lenken, dass sie genauso kommen, wie er die Zukunft sieht : Was aber legt dann die Zukunft vorher fest ? Wird Gott von einer höheren Instanz gelenkt oder wiederholt sich sein Weltenplan periodisch ?
Die Logik unseres Verstandes ist allerdings mit Vorsicht zu geniessen, denn der Verstand vergleicht und entscheidet sich oft für das Plausible : Das Existierende müsste aus etwas nicht Existierendem entstanden sein. Aber eine Fläche ist in der Dimension des Raumes unendlich oft enthalten, ebenso der Raum in der 4.ten Dimension. Sollte es nur 7 Dimensionen geben (genau wie die 7 Strahlen mit den 3 Hauptstrahlen), so könnte der Hintergrund eine uns nicht bekannte höhere Physik sein. Auch stellt sich die Frage, warum sich periodisch alles innerhalb der 5 unteren Ebenen nach Äonen langsam wieder auflöst und dann wieder entsteht. Hier wäre irgendwie noch die Zeit im Spiel, allerdings mit einer unverständlichen Periodizität, die die höhere göttliche Freiheit zu ichlosen periodischen Schöpfungsakten reduziert.
Auch das Christentum hatte ursprünglich eine Antwort auf die Frage nach der Schuld.
Paulus sagt in Römer 8.9 :
Folgt daraus, dass Gott ungerecht ist ? Keineswegs ! Er sagte ja zu Moses : Ich erweise meine Gunst, wem ich will und ich schenke mein Erbarmen, wem ich will. Es kommt also nicht auf den Willen des Menschen an, sondern nur auf Gottes Erbarmen. So liess Gott auch dem Pharao sagen : Ich habe dich zum König gemacht, um an dir meine Macht zu zeigen und meinen Namen der ganzen Welt bekanntzumachen. Gott verfährt also ganz nach seinem freien Willen : Dem einen schenkt er seine Gnade, und den anderen macht er so starrsinnig , dass er sich gegen ihn verschliesst.
Man wird mir entgegenhalten : Warum zieht uns Gott denn dann für unser Tun zur Rechenschaft ? Wenn er einfach über uns verfügt, dann können wir ja nicht anders. Aber bedenkt doch, wer wir sind ! Wie dürfen wir uns anmasssen, Gott zu kritisieren ! Sagt vielleicht ein Werk zu seinem Schöpfer : Warum hast Du mich so gemacht ? Denkt an den Töpfer. Er hat das Recht seinen Ton nach Belieben zu verwenden. Er kann aus ein und demselben Tonklumpen zwei ganz verschiedene Gefässe machen : Eines für die festliche Tafel, ein anderes als Behälter für den Abfall.
Später sagt Paulus : Freuen wir uns, dass wir nicht Gefässe des Zornes Gottes sind. (s.a. Römer 9:19 - 9:22)
Niemand täusche euch mit leeren Worten: All das nämlich zieht auf die Ungehorsamen den Zorn Gottes herab.(Kol 2,8; Kol 3,6).
Auch in JESAJA 45,9 findet sich diese Gott-Tongefäss-Beziehung ähnlich beschrieben.
Die Antwort eines Paulus kann mich aber nicht befriedigen : Einmal hat Gott alles direkt und indirekt geschaffen und verursacht, andererseits wird er schnell zornig und produziert die niedrige (Maya-)Zornes-Energie der unteren Welten, wenn Ihm etwas nicht passt, also auch das Böse.
Mir erscheint das persönlich als Mangel an Erhabenheit und Wahrhaftigkeit, also als Mangel an Vollkommenheit, die natürlich Maßstäbe an das Absolute legt...
Auch ist die Angewiesenheit eines Paulus auf das Erbarmen Gottes nicht unbedingt ein Fall von harmonischem Schöpfungsaufbau ! Der erleuchtete Mensch hat als Abbild Gottes einmal die Fähigkeit zur klaren Erkenntnis auch der für Gott evtl. nicht schmeichelhaften Wahrheit.
Zudem ist der Zorn unverständlich, das er ja durch seine Allmacht der Drahtzieher aller Geschehnisse und damit auch aller Mißstände und Verbrechen ist. Paulus spricht hier allerdings (unwissend) vom Ishvara und nicht von der allergöchsten gottheit, die damals nocht nicht offenbart wurde.
Aus dem Buddhismus kommt die Antwort : Wie kann Vollkommenes unvollkommenes erschaffen oder wollen ?
A. A. Bailey(Meister D.K.) spricht davon, dass wir hier die Unvollkommenheiten des Sonnenlogos sehen, im Zusammenhang mit dem Wirken der sieben kosmischen Avatare oder Strahlenherren, und dass die höchste überkosmische Gottheit im SAT nicht bekannt sei, die jenseits aller höchsten Logosse der vielen Universen existieren muss.