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 Der Koran, das Offenbarungsbuch des Islam, entstand in einem Zeitraum von knapp zwei Jahrzehnten. Mohammed diktierte seine 'Offenbarungen' vor allem seinem Adoptivsohn, dem ehemaligen Sklaven Zaid ibn Tabit. Seine Diktate wurden vielfach abgeschrieben und aus dem Gedächtnis übertragen. Die ältesten erhaltenen Koranfragmente stammen vom Ende des 7. Jahrhunderts. Aus byzantinischer Zeit sind Fragmente einer griechischen Koranübersetzung erhalten, die Mohhamed als einen von vielen Gesandten Allahs darstellen.

Muhammad hatte allerdings auch prophetische Gegner wie Musailima, der  633 n.Chr. die Schlacht von al-Yamana anführte und erst im dritten Anlauf von Wahschi ibn Harb getötet wurde, daneben allerdings auch 700 Gefährten Muhammads, wodurch viele mündlich übertragene Abschnitte des Korans verloren gingen.

Der dritte Kalif Osman lässt den Koran im Jahr 653 neu zusammenstellen und davon einige Kopien anfertigen. Er befahl die anderen geläufigen Koranversionen und die ursprünglichen Sammlungen zu verbrennen. Nach dessen Ermordung soll eine weitere als 'Kamelschlacht' bekannte Auseinandersetzung noch weit mehr Opfer gefordert haben.

Später liessen der Kalif Abd al-Malik ( * 646; † 4. Oktober 705 in Damaskus) und  der Gouverneur Hajjaj bin Yusuf ( * 661; † 14. Juni 714 ) den Koran neu verfassen und die anderen Versionen verbrennen. Der Kalif al-Walid (* 706; † 17. April 744) liess den Koran weiter überarbeiten.

Im Laufe der Jahrhunderte  entwickelten dann sich verschiedene Lesearten des Korans, von denen die islamische Tradition später sieben als kanonisch anerkannte. 

Gemäß dem Glauben der Muslime ist der Koran die wörtliche Offenbarung  Allahs an den von der Schia zum alleinigen Propheten emporgehobenen Mohammed, die u.a. durch Verbalinspiration des Engels Gabriel übermittelt  wurde(und später kompiliert wurde!).

Der Koran oder Qur'an ( al-qurʾān ‚die Lesung, Rezitation, Vortrag‘)  gilt daher im Islam als die von Allah übermittelte heilige Offenbarungsschrift.

Am Koran darf nicht gezweifelt werden (Sure 2,2) ; Er ist nicht menschlichen Ursprungs, sondern ist Wort für Wort die wahre Offenbarung Allahs (Sure 36,69-70); er ist nicht erschaffen, sondern existiert ewig im Himmel. Er wurde dann in den dritten Himmel hinuntergebracht, und von dort nahm der Engel Gabriel Stück um Stück, mal von hier, mal von dort, um es Mohammed zu offenbaren. (vgl. Sure 43,2-3)

In Sure 85:21 ist von einer wohlverwahrten Tafel (lauḥ maḥfūẓ) die Rede, auf der sich der Koran befinde. In Sure 43:3f wird gesagt, dass es zum  Koran ein 'Urbuch' (Umm al-kitāb) gibt, das sich bei Gott befinde. Außerdem sei der Koran im Monat  Ramadan (Sure 2:185) bzw. in der 'Nacht der Bestimmung' (Sure 97 „Al-Qadr“) von Gott herabgesandt worden, obwohl er von Mohammed innerhalb von zwei  Jahrzehnten diktiert wurde.

Verrichte das Gebet vom Niedergang der Sonne an bis zum Einbruch der Nachtfinsternis, und die Rezitation (qurʾān) der Morgendämmerung. Bei ihr soll man zugegen sein.( Sure 75:16–18 )

Der Text des Koran ist in einer speziellen Reimprosa abgefasst. Er besteht aus 114 Suren, die  wiederum aus einer unterschiedlichen Anzahl an Versen bestehen. Ein wichtiges Kennzeichen des Korans ist seine Selbstreferentialität, was ebenfalls darauf hindeutet, dass der Koran eine nachträgliche Zusammenfassung von Mohammeds Offenbarungen darstellt.

Der Satz 'Es befürwortet die Tora und den Zabur und den Injeel und den Rest der heiligen Schriften, die Allah der Menschheit gegeben hat'(Surah Al-Baqarah Vers 89) - verhöhnt leider die restlichen Schriften, die man in Mekka wohl nicht richtig oder gar nicht  gelesen hatte geschweige auf Eingeweihtenebene verstanden hatte.

Neben den Zitaten zum heiligen Krieg enthält der Koran viele weitere Stellen, die zur Religionskritik einladen, wie Sure 2.187, Sure 2.189, Sure 47.4-7, Sure.5.37, Sure 8.12, Sure 8.40, Sure 9.29.30, Sure 9.124 u.a..


Ein wahrer biblisch-kabbalistischer Eingeweihter oder auch ein Tantriker lächelt höchstens über Mohammeds vereinfachtes Spiritualitätsverständnis(vgl. Sure 2:223; 11:13) und die gelehrten Praktiken(Qur'an : Al-Hadid, Surah 57:12) wie das spätere Hikmah. 

Die Ritual-Übungen der späteren Bektaschi-Derwische waren geheim und erinnern an den römischen Sol Invictus-Kult - und an 'Hubal' mit der rechten goldenen Hand..

Auch der Sufismus musste im Gebiet der spirituellen Verwirklichung vieles dazulernen und beschreibt  nur einen kleinen Teil der Spiritualität. Er weist zudem vielfache Einflüsse aus Indien auf.

"Wenn alles Begehren, das sich ans Herz klammert, von ihm losgelöst ist, wird der Sterbliche unsterblich, besitzt er hier schon das Ewige. - Er wird zum Ewigen und geht fort ins Ewige. - Dieses körperlose und unsterbliche Leben und Licht ist das brahman. - Lang und eng ist der uralte Pfad – ich habe ihn berührt, ich habe ihn gefunden – der Pfad, auf dem die Weisen, die vom Ewigen Wissenden, indem sie zur Erlösung gelangten, von hier fortgehen zur hohen Welt des Paradieses." (Brihadaranyaka Upanishad, IV. 4.7...4.8.)