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Raja- bzw. Ashtanga - Yoga

Der Weise  PATANJALI hatte zu seiner Zeit in seinen Yoga-Sutras versucht, den Yoga zu systematisieren. Ein Großteil dieses Yoga wurde aber schon lange vorher in der Sandilya - Upanishad beschrieben.

Dieser achtfache Pfad wird auch im Yoga Yajnavalkya und in weiteren Schriften wie dem  Devi Bhagavatam 7.35, der Sivasamhita und  der Hathapradipika erläutert.

Die Yogasutras verlauten in Kapitel 2.27(Sadhana Pada) : tasya saptadhā prānta-bhūmiḥ prajña (Dieser Pfad zur Erleuchtung hat sieben Stufen).

Patanjali wurde allerdings oft missverstanden, weil hier wenige direkte Techniken zum Ausdruck kommen wie  die Betrachtung des Universums, das Pranayama, die OM-Meditation  und evtl. spätere Versenkungen in bestimmte Körperpunkte.

Die acht Stufen des Raja-Yoga oder Ashtanga Yoga umfassen Stufe 1-16 der 22 Stufen der Universellen Lehre. Sie machen also 8 Doppelschritte.

1. YAMA [1,2] - Yama besteht aus Satya, Ahimsa, Brahmacharya, Aparigraha und Asteya

2. NIYAMA [3,4] - Niyama besteht aus Saucha, Santosha, Tapas, Swadhyaya und Ishwara Pranidhana

Die Hatha Yoga - Pradipika erwähnt diese Stufen in 'Asanas 16,17'( PDF ) ebenfalls.

Der Ashtanga - Yoga hat damit als Basis eine sittliche Komponente. Hierzu gehört auch das ständige Studium der heiligen Schriften. Dies dient dem Aufbau und Erhalt einer wahren sittlichen Persönlichkeit.

3. ASANA - Kontrolle des Körpers [5,6] - Körperstellungen des Hatha-Yoga

Yogasutra 2.47 : 'prayatna-śaithilyānanta-samāpattibhyām' : Die Stellung (Asana) wird durch Loslassen von Spannungen und durch Meditation (Samapatti) auf das Unendliche (Ananta) gemeistert (die auch das buddhistische Culasuññata Sutta ausführt).

(Vollständiges Asana geht damit über den körperlichen Sinn der Übung hinaus, den auch das Surya Namaskar umsetzt).

4. PRANAYAMA - Reinigung der Lebenskraft, des Prana [7,8] - die Tao- Qigong-Übungen haben ähnliche Wirkung

5. PRATYAHARA - Zurückziehen der Sinne [9,10]

6. DHARANA - Konzentration [11,12]

7. DHYANA - Meditation [13,14]

8. ISHVARA - SAMADHI (Gottes-Extase) [15,16]

Es folgen danach weitere Samadhis, der Savikalpa Samadhi(Samprajnata oder Sabija) und der Nirbikalpa Samadhi(Asamprajnata oder Nirbija), die Erleuchtung mit dem kosmischen Bewusstsein, gefolgt vom Sahaja-Samadi. Es gibt also keinen Pfad, der die vorhergehenden Stufen überspringt und gleich mit einem Samadhi beginnt.

Patanjali warnt auch vor den später auftretenden Siddhis, okkulten Kräften, die an niedere Ebenen binden und die Entwicklung behindern. Viele Sucher halten diese magischen Kräfte für spirituell. Tatsächlich entsprechen sie aber Kräften der Mentalebene, teils sind sie auch ätherischer oder astraler Natur. Sie sind auch ein Anziehungspnkt für schwarze Tantriker. Auch ein okkulter Magier kann ähnliche  ätherische Kräfte ohne Erleuchtung erlangen.

Patanjali selbst warnt in Kapitel 3 der Raja-Yoga-Sutras:
(37.) Davon kommt intuitives Hören, Gedanke, Sehvermögen, Geschmack und Geruch.
(38.) Te samadhau upasarga vyutthane siddhayah:
Diese sind Hindernisse beim Erreichen des Zustandes des Samadhi, und sie werden als weltliche Kräfte des Geistes angesehen.

Die Methode

Samadhi Pada I :
27. Das Mantra des Ishvara ist AUM (oder OM). Dies ist der Pranava.
28. Durch die Wiederholung des Wortes und durch Reflektion seiner Bedeutung wird der Pfad gefunden.

"Erfahren in der Praxis der Konzentration, die Silbe OM wiederholend, immer an mich denkend, erreicht der Yogi das höchste Ziel." (Bhagavad Gita 8,13)

Die Silbe OM (Udgitha) wird als Essenz erläutert und meditiert, Chandogya Upanishade

(41) "Sie sind ein Stern geworden, das Feuer das brennt aber nicht verbrennt, das Feuer das das Upadhi der Flamme ist. Und dieses, O Yogi des Erfolgs, ist was man Dhyana nennt,(43) der richtige Vorläufer des Samadhi." - Blavatski : Stimme der Stille

  • Versenkung in die Herzgegend am Solarplexus (Hrdaya) verstärkt das Wissen über Fühlen und Denken (Yogasutras 3.34)
  • Versenkung in die Halsgrube, wo die Schlüsselbeine aufeinandertreffen (kantha-kupe) stillt Durst- und Hungergefühl (3.30)
  • Versenkung auf das Nabelzentrum (nabhi-cakre) fördert die Intuition (3.29)
  • Konzentration auf den Scheitelpunkt (murdha) stellt die Verbindung zum Höchsten(Ishvara) her (3.32).
Literatur
Weblinks :